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Pfarrei Sankt Eligius - Katholische Kirche Völklingen
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Michael Meyer
Österliche Spurensuche
Das Evangelium der Osterzeit (Johannes 20,1-18) ist ein Evangelium des Suchens: Die Jünger machen sich auf den Weg. Sie eilen zum Grab. In ihren Knochen steckt der Karfreitag. Der HERR ist tot, die Geschichte mit ihm ist aus. Der Weg zum Ort der Bestattung ist dunkel (Johannes 20,1). Was bleibt in ihrer Ratlosigkeit? Dankbare Erinnerung? Der hilflose Versuch, mit Salben und Kräutern den Geruch der Verwesung zu bannen?
 
 
Tieftraurig macht sich auch Maria von Magdala auf den Weg, so wie viele sich trauernd auf den Weg zum Grab eines geliebten Menschen machen. Angekommen am Grab, dort wo sie buchstäblich am Ende ist, entdeckt sie: „Der Stein ist vom Grab weggerückt“ (Johannes 20,1). Der Stein, der für all das Starre, für das Unbewegliche und für all das Tote steht, ist zu Seite geschoben. Der Stein kommt ins Rollen. Dort, wo unser steiniger Weg endet - dort beginnt der Weg Gottes. Am Nullpunkt menschlicher Existenz zeigt sich der GOTT DES LEBENS selbst: Gott ist der „GAMECHANGER“. Das zeigt er am Ostermorgen, an dem zuerst Maria von Magdala und dann die beiden andern Jünger zum Grab Jesu eilen. Und in ihrer Wegsuche finden sie. Der Stein ist weggerückt; der LEBENDIGE hat Christus aus dem Tod gerufen. Der Weg der Jünger endet nicht in der Sackgasse, denn Gott lässt den Menschen nicht im Schattenreich des Sterbens und nicht in der der Grabkammer des Todes zurück.
 
 
Die österliche Suche verändert die Perspektive. Christus lässt sich nicht einsperren in die Vergangenheit des Grabes. Der Ordensmann Erwin Kräutler, Bischof im brasilianischen Amazonasgebiet, spricht von der Begegnung mit dem Auferstandenen, der uns als Boten des Lebens in die Zukunft Gottes sendet. Er drückt es so aus: „Die Mission entsteht immer aus einer Begegnung mit dem lebendigen Jesus, mit dem österlichen Christus. Die Evangelien schließen nicht mit dem Karfreitag, mit dem gestorbenen und begrabenen Christus. Das große und weit klingende Finale der Symphonie ist die prachtvolle Morgendämmerung des Ostertages, jener herrliche erste Tag der Woche: der auferstandene, lebendige Christus, der Sieger über den Tod, der Triumph des Guten über das Böse, der Sieg der Gnade über die Sünde, die Freude der Liebe und des Friedens gegenüber den teuflischen Machenschaften von Hass und Krieg.“
 
Das Evangelium der Osterzeit lockt uns in die Zukunft. Christus geht uns voran. Er lebt – und auch wir werden leben. Geht und sagt es allen, die darauf warten!
 
 
 
 
 
 

 
 

 
 
 
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